Dorothee Feller

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

kulturelle Bildung wirkt – und sie gehört untrennbar zu einem umfassenden Bildungsverständnis dazu. Als lebenslanges und lebensbegleitendes Lernen vollzieht sie sich auf vielfältige Weise in der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und in künstlerischer Praxis. Auch wirkt sie sich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen aus und stärkt sie in ihrem Selbstvertrauen.

Als Ort kultureller und interkultureller Begegnung kommt der Schule die wichtige Aufgabe zu, allen Kindern Zugang zu Angeboten kultureller Bildung zu ermöglichen. Dabei fördert sie kreative Potenziale zutage und wirkt sich auf den Horizont der Lernenden, auf die Lernprozesse selbst und das Klima einer Schule aus.

Viele Schulen in Nordrhein-Westfalen haben die Bedeutung kultureller Bildung für sich erkannt und sich bereits auf den Weg gemacht, um kulturelle Profile auszubilden bzw. den Weg kultureller Schulentwicklung zu beschreiten. In diesem Prozess möchten wir Sie als Gestaltende von Entwicklungsprozessen durch vielfältige Angebote unterstützen. Die Handreichung kulturelle Bildung ist eines davon. Sie schließt direkt an den Referenzrahmen Schulqualität NRW an, der seit 2014 zu einem wichtigen Instrument geworden ist und Schulen Orientierung und Hilfestellung bei den anspruchsvollen Prozessen der Schulund Unterrichtsentwicklung gibt. Ausgehend von diesen Erfahrungen unterstützt die Handreichung schulische Arbeit, die kulturelle Schulentwicklung in den Fokus rückt.

Ich wünsche mir, dass die hier vorliegende Handreichung kulturelle Bildung basierend auf dem Referenzrahmen Schulqualität NRW ein hilfreicher Wegbegleiter für die vielfältigen und herausfordernden Gestaltungsprozesse im Bereich der kulturellen Schulentwicklung sein wird.

Dorothee Feller

Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Einleitung

Kulturelle Bildung ist lebenslanges und lebensbegleitendes Lernen und vollzieht sich auf vielfältige Weise in der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und in künstlerischer Praxis.

Sie ist das, was Menschen sich aneignen – ästhetisch, medial, körperlich, sensorisch, symbolisch, emotional, spirituell, sprachlich, kulturell – und umfasst die Vielfalt von ästhetisch-künstlerischen Lebens- und Ausdrucksformen. Kulturelle Bildung – gerade auch im Sinne der Ermöglichung von künstlerischer Praxis – findet auf vielfältige Weise in der Schule statt.

Schulen, die kulturelle Schulentwicklung betreiben, gehen zudem systematisch Kooperationen mit außerschulischen Partnern aus Kunst und Kultur ein und entwickeln gemeinsam mit diesen vielfältige künstlerisch-kulturelle Angebote für ihre Schülerinnen und Schüler. Kulturelle Bildung wird dabei zu einem zentralen Prinzip der Schulentwicklung mit dem Ziel, allen Schülerinnen und Schülern einer Schule in ihrer Schullaufbahn aktive und rezeptive Möglichkeiten der Teilhabe an möglichst vielen Sparten der kulturellen Bildung verlässlich zu ermöglichen. So schlagen sie neue Wege zu einer ganzheitlichen Lehr- und Lernkultur ein.

Im Referenzrahmen Schulqualität NRW sind Qualitätsaussagen mit dem Ziel zusammengestellt, allen an Schule Beteiligten transparent zu machen, was unter guter Schule und qualitätsvollen Lernangeboten verstanden werden kann.

Das Ziel dieser Handreichung ist es, alle an Schulentwicklung Beteiligten für die Prinzipien, Strategien und Methoden kultureller Bildung zu sensibilisieren und dabei zu unterstützen, den Referenzrahmen Schulqualität NRW aus der Perspektive kultureller Schulentwicklung zu nutzen. Dazu greift die Handreichung exemplarisch und in fragender Form die aufschließenden Aussagen des Referenzrahmens zu guter Schule auf.

Aufbau des Referenzrahmens Schulqualität NRW

Referenzrahmen Schulqualität NRW